Die Geheimnisse des Handballs
Nachdem der Fußball-Bundestrainer, ein nasebohrender Badenser (➡ https://youtu.be/bnlq9KBGe_U) mit unverständlichem Slang und ohne Ahnung vom wahren Sport (welcher sich Handball nennt), jüngst nach dem Spiel gegen die Bezirksligisten aus Aserbeidschan gemeint hat "Der Gegener steht mit zehn Mann im Strafraum herum, bildet eine Art Halbkreis wir beim Handball", gehört der überbezahlte Übungsleiter eigentlich in die Berufsfortbildung überstellt, ohne Lohnfortzahlung. Wir von bunkum.de.tl kürzen das Verfahren ab und bieten ihm und allen, die groß reden, aber keine Ahnung vom schönsten Teamsport der Welt haben, einen Handball-Schnellkurs - gratis.
1. Tempo ist alles.
In Bruchteilen von Sekunden ist ein Handballfeld durchquert - da bleibt nicht viel Zeit zum Durchschnaufen oder "den Gegner erst mal kommen lassen". Zeit schinden durch Querpässe an der Mittellinie - siehe Fußball - wird vom Schiedsrichter bestraft und funktioniert nicht. Darum fällt auch durchschnittlich alle 65 Sekunden ein Tor.
2. Tempo ist nichts.
Handball ist ein körperbetonter, aber noch mehr ein Kopfsport. Den Lukas Podolski des Handballs - zwar halbwegs begabt, aber... - hat es bisher noch nicht gegeben. Gute Handballer brauchen Intelligenz noch dringender als Tempo und Kondition. Etwas fragwürdiger in Sachen Kopf ist allerdings der Geisteszustand der Torhüter. Wer sich den über 100 Stundenkilometer schnellen Bällen kamikazeartig entgegenwirft - der muss schon einen ziemlichen Hau haben.
3. Die schwierigste Übung ist...
... der Pass. Das unspektakuläre, feinmechanisch-hochpräzise, blitzschnelle Zuspiel auf den Nebenmann. Wie im Rausch findet ein solcher Pass blind gespielt zum Ziel, zum Kreisläufer vor allem (im Fußball ist das eher ein Produkt des Zufalls oder der temporären Erdanziehungskraft). Ein solcher Pass ist jedenfalls der Beweis für die allerhöchsten Künste des Handballsports, auch wenn die akrobatischen Flugeinlagen und Kunstwürfe der Außenspieler deutlich schicker aussehen. Das orgiastisch zu feiernde Ziel jeder Manschaft ist übrigens ein Spielzug namens "Kempa". Dabei passen sich die Spieler den Ball jeweils im Sprung über dem gegnerischen Wurfkreis fliegend zu. Und det letzte macht das Tor. Nicht einmal die Artisten des Cirque du soleil schaffen das.
4. Handball = (in Worten: ist gleich) Teamgeist.
Das zeigt nicht nur der erwähnte Kempa-Trick, der nur bei perfektem Timing aller Beteiligten funktioniert. Die deutschen Weltmeister von 2007 sind das beste Beispiel dafür: Jahrelang haben sie zusammen gespielt, bis sie Weltklasse waren. Einzelne Messis einkaufen hilft im Handball gar nichts. Starkult sowieso nicht. Der französische Philosoph, Existentialist und Marxist Jean-Paul Sartre meinte gar: "Handball ist gespielter Sozialismus."